…..mit einem „Birdplane“ nach „4Chords“ ….

….“Six Minor to Four…..  Four Chooooords“. Schlusspose. Tobender Applaus in der ausverkauften Turn- und Festhalle in Rheinzabern. Das wars. Rum.

Doch nun zum Anfang.

Kein geordneter Aufgang des Chors auf die Bühne, jeder kam, wann er wollte, setzte sich hin, plauderte oder blieb stehen, nahm einen Schluck aus der Trinkflasche, Chorleitung Fehlanzeige. Unordnung.

Die Rolle des geordneten Einlaufs übernahm eine als Straßenkehrerin verkleidete Sängerin, welche mit einem Besen laut schimpfend über den Mittelgang durch das Publikum auf die Bühne kam, als wolle sie alte Traditionen, wie den geordneten Einlauf, einfach wegfegen.

Auf der Bühne übernahm die Sängerin  die Rolle einer Fluganweiserin und spätestens hier wurde den Zuschauern klar, dass dies kein Konzert nach bekanntem Muster wird.

Wie soll man es beschreiben? Vielleicht am besten als Flug mit einem „Birdplane“ nach „4Chords“, dem letzten Song des Konzerts?

Chor und Publikum sind die Passagiere, für den Antrieb sorgen der Pianist Bernd Camin und Schlagzeuger Lukas Keiber. Und die Rolle des Kapitäns übernimmt die Chorleiterin Janina Moeller, der „Master off Desaster“.

Das Konzert ist ihre Geschichte mit den mamas&papas. Und ihre Erfahrungen verknüpft sie geschickt mit den Songs des Konzerts. Beispiele:

Die mamas&papas können nicht klatschen, deshalb musste dies das Publikum übernehmen.

Auch die Yoga-Übungen, welche die Chormitglieder zum Beginn der Chorproben machen, durften die Zuschauer live durchführen und fanden zu ihrer Überraschung unter ihrem Sitz einen Keks. Ein Scherzkeks?

Die mamas&papas trauten sich früher auch nichts zu, was in den humorvollen Song „Wir sind nur gut wenn keiner guckt“ führte.

Es war „harte Schule“ angesagt, mit der Jodelschule wurde der Chor auf „Zack“ gebracht.

Immer wieder kam es zu Überraschungen bei den Songs, bei „Greatest Show“ plötzlich der Wechsel zu „We will rock you“ oder einem vom Chor imitierten Gewitterregen mit Blitz und Donner folgte nicht erwartungsgemäß der Song „Africa“ sondern der Klassiker „Bad Moon Rising“. „Greatest Show“ war ohnehin nicht perfekt, immer wieder tanzten einzelne Chormitglieder aus der Reihe. Absicht?

Insgesamt war dieser Auftritt so anders, mit viel Humor, gewürzt mit einem Schuss Schauspiel und Theater, einem Chor der sichtlich Spaß hatte, immer in Bewegung den Kontakt mit dem Publikum suchend und zweier Musiker, welche für den richtigen Groove sorgten und einer Janina Moeller, welche in dieser Rolle an diesem Abend über sich hinaus wuchs.

Letztlich war das Konzert „April April“ der Versuch auch mal neues zu wagen, die moderne Chormusik noch breiter aufzustellen und Nischen zu bedienen.

Das Feedback war überwältigend und zeigt uns, dass Mut auch belohnt wird.